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Halloween

Die Nacht der Untoten, Geister, Hexen und klappernden Skelette ist vorbei. Und wir haben es tatsächlich überlebt. Wink

Halloween Tag1Schon tagsüber traf man in den Geschäften auf viele verkleidete Gestalten. Es muss nicht immer zwangsläufig scary (furchterregend) Halloween Nacht1sein, gell Matthias! Im Elektronikladen lief uns eine süße Prinzessin über den Weg (Bruno hat sich schon als Frosch gesehen...), im Supermarkt dann Graf Dracula und im Drogeriemarkt eine überdimensional große Katze. Für die Kinder ist es natürlich viel wichtiger angsteinflößend auszusehen! Sonst gibt es keine Süßigkeiten bei Trick or Treat! Auch in den Kinderwägen war von Marienkäfern bis Mini-Vampire alles zu finden. Niedlich!

Am besten fand ich allerdings nach wie vor die Häuserdekorationen. Ich glaub da müssen wir vor unserer Rückkehr nach Deutschland noch einen Container voll einkaufen! Smile

Alles in allem ein lustiger Tag, vor allem weil es ja wirklich nur ein Tag ist und nicht wie bei uns (Anspielung auf die 5. Jahreszeit) ein wochenlanges Treiben. Aber das ist Ansichtssache.

Oktober – ein Supermonat!

Was für ein wunderschöner Monat! Und so vielfältig. Die Bäume werden zuerst bunt und werfen jetzt so langsam aber sicher ihre Blätter ab. Raschelndes Laub auf den Straßen. Nervende Gänse erkennen endlich, dass sie besser in wärmere Gefilde abdampfen sollten bevor Thanksgiving naht. Die Nächte werden kalt und trotzdem hat die Sonne immer noch genügend Power, um ins Freie zu gehen und die Natur zu genießen.

Kanu1So von uns am Sonntag gemacht. Eine 7 Meilen Kanutour auf dem Fox River bei herrlichstem Sonnenschein. Leider haben wir zwei Schlauerle vergessen, uns nach dem Wasserstand zu erkundigen. Mit ein bisschen logischem Denken wären wir vermutlich auch alleine darauf gekommen, dass bei den massenhaften Niederschlägen der letzten Monate der Wasserpegel nicht wirklich hoch sein kann…naja…so mussten wir unser Kanu eben das eine oder andere Mal ein paar Meter über das Flussbett tragen. Auch eine Art Sport. Glücklicherweise wurde es nach ca. 1 Meile dann tiefer und wir konnten unsere Paddeltour gemütlich und ohne weitere Trageeinsätze fortführen.

Dass der Winter allerdings nicht mehr fern ist, zeigte unser Außenthermometer heute Morgen: 34,5°F (knapp 2°C). Brrrr….Vorbei die Morgenstunden in denen ich noch in kurzer Hose und T-Shirt Joggen gehen konnte. Das erste Mal seit, rechne, rechne, puh, mehr als 6 Monaten wieder in langer Hose und Jacke unterwegs.

Der Oktober ist übrigens auch der „breast cancer awareness month“ (internationaler Monat des Brustkrebses). In Deutschland ist mir das bis jetzt nie so aufgefallen, doch breast-cancer-ribbon-21hier wird in diesem Monat richtig Werbung dafür gemacht. Im Supermarkt werden allerlei Artikel in neue „Gewänder“ gehüllt. Auf die Verpackungen werden rosa Schleifen, Werbung für Vorsorge, Forschung und Spenden gedruckt. Es wird versucht, und das finde ich wirklich gut, die Bevölkerung für ein doch recht heikles Thema zu sensibilisieren. Was mich besonders beeindruckt hat war die Tatsache, dass auch die meisten Football-Mannschaften sich diesem „Frauen“-Thema annehmen. Als die Chicago Bears (Chicago Football Team) das letzte Mal mit pinken Schuhen auf’s Feld liefen, dachte ich zuerst, die sind alle Farbenblind geworden… Doch weit gefehlt! Die einen tragen also rosa Schuhe, die anderen rosa Handschuhe oder rosa Armbänder, auf den Helmen sind rosa Schleifenaufkleber. Ich muss zugeben, dass mich das irgendwie positiv berührt hat. Denn bei uns habe ich noch nie einen Fußballer gesehen, der einen Monat lang ein „rosa Detail“ mit sich herumträgt…Dabei sind rund 1% aller diagnostizierten Fälle in der männlichen Bevölkerung zu finden.

Was das Ende des Oktobers für uns hier auch besonders spannend macht, ist, dreimal dürft ihr raten…genau! Halloween! Ich sag’s euch, das wird mein neuer Lieblingsfeiertag! Die ersten Häuser sind schon sagenhaft dekoriert. Grabsteine mit herausragenden Knochen im Vorgarten, riesengroße Spinnen am Garagentor, noch größere Spinnennetze über den Büschen, Geister und Skelette, Hexen und Monster, Totenköpfe und Kürbisse (auf Nachbar’s Balkon wird auch gerade geschnitzt was das Zeug hält) wohin das Auge blickt. Richtig interessant wird es dann im Dunkeln, wenn alles gespensterhaft leuchtet und blinkt. Bilder dazu folgen bald…
halloween-pumpkinEs gibt Läden, die nur in den 3 Wochen vor Halloween geöffnet haben und in denen man diesen ganzen Unfug kaufen kann. Dazu gibt es Unmengen an Kostümen, von Scary bis Funny, alles dabei. Ein Traum! Fehlt bei uns völlig. Zumindest habe ich noch nie einen Laden gefunden, der von Skeletten, einzelnen Knochen, abgerissenen Gliedmaßen, Nebelmaschinen, Monster, Grabsteinen, Spinnen über Innendeko und Kostüme jeglicher Art, alles anbietet.
Booooo!

Eine Woche Florida - Welcome to the Sunshine State!

Beinahe ungewohnt, dass zum Einchecken die Illinois Drivers License ausreicht. Ein drei Stunden Flug und man befindet sich immer noch im gleichen Land. Seltsam…
Für meinen ersten Aufreger sorgten allerdings die Security Leute. Dass man (idiotischerweise) keine Wasserflaschen mit durch den Check-in nehmen darf, ok, daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt, dass jetzt aber diese ekelhaften Ganzkörperscanner auch in Chicago Einzug erhielten war mir neu. Kurioserweise wurde in den 20min in denen wir Schlange standen, nur die weibliche Bevölkerung „ganzkörpergescannt“. Danke! Haben wir eigentlich nicht schon genug Strahlung um uns herum??? Muss das auch noch sein??? Grrrr….

Wrack1In Miami angekommen holten wir uns erstmal unseren Mietwagen ab, einen schicken Dodge Charger, mit dem wir dann direkt auf die Keys düsten, eine Inselkette an der Südspitze Floridas. Was uns gleich am ersten Tag auffiel, war die erschreckend hohe Dichte an Fische1Mustang Cabrios. Oh diese Verlockung… Doch schließlich waren wir nicht zum Schmachten hier, sondern zum Tauchen. Und dies lohnt sich auf den Keys definitiv. Sonnenschein, blauer Himmel, türkisblaues Meer, sehr schöne Riffe, aufregende Wracks, eine bunte und vielfältige Fischwelt, was braucht das Taucherherz mehr? Genau: keinen Wind, Wellen und Strömung. An zwei Tagen mussten wir „zwangsweise“ ein Ersatzprogramm einlegen, da dank starkem Wellengang keine Boote an die Tauchplätze fuhren. Was aber nicht besonders tragisch war, da es auch über Wasser allerlei zu bestaunen gibt.

KeyWest1Da wäre zum Beispiel Key West. Ein etwas touristisch angehauchtes, aber doch recht nettes Städtchen mit vielen Läden, Cafés, Restaurants und Straßenhändlern. Key West ist übrigens die südlichste Insel der Keys und liegt nur noch ca. 90 Meilen von Kuba entfernt. Über eine Strecke von 126 Meilen verbinden 42 Brücken mehr als 100 Inseln! Die bekannteste Brücke ist 7 Meilen lang. Diese befuhren wir auch gleich 4 Mal! Warum? Naja, ööhhhm, ich hab meine Kreditkarte in einem Restaurant in Key West vergessen…und dies ist mir leider erst  50 Meilen später aufgefallen, als wir zum Abendessen an einem netten Fischrestaurant hielten…

Ein anderer Ausflug führte uns in die Everglades. Unser Privatführer Garl, liebevoll auch „Crocodile Hunter“ genannt, Everglades1brachte uns die einzigartige Schönheit dieses Naturschutzgebietes auf seine Weise näher. Zuerst durften wir in knöchel- bis fast hüfttiefem Wasser zu einem „alligator hole“ waten. Ja, waten…im Wasser…mit „Tieren“ um uns herum…erst dachte ich ja wirklich, der hat sie nimmer alle. Doch schließlich führt er jeden Tag Leute hier herum und es wurde angeblich noch nie einer von einem Alligator verschlemmt. Also was soll’s? Am Alligatoren-Loch angekommen, kräuselte leider der Wind die Wasseroberfläche zu stark und wir konnten die Urzeitviecher nur schemenhaft erahnen. War vielleicht auch besser so.  Bewundernswert waren auch Garls Augen und Gehör. Er entdeckte allerlei Arten von Schlangen und Fröschen (hätte ich in 10 kalten Wintern nicht gefunden…), machte uns auf Vögel und seltene Pflanzen aufmerksam, er erklärte uns den Unterschied zwischen Alligatoren und Krokodilen und antwortete auf jede noch so totale Unwissenheit ausdrückende Frage. Leider bin ich beim zurückwaten über eine Wurzel (oder war es doch ein Alligator?) gestolpert und ins Wasser geplumpst. Meine Kamera fand das Bad leider nicht so spaßig und streikt seither.
Anschließend führte Garl uns mit Kajaks durch den Süßwasserteil der Mangroven (wo sich wegen „Hochwasser“ kein einziger Alligator blicken ließ!) und bei Sonnenuntergang schließlich durch den Salzwasserteil. Dort war zur Dämmerung auch richtig was los. Unzählige Zitronenhaie jagten ihre Beute, Seekühe stupsten mit ihren fetten Nasen durch die Wasseroberfläche, ein Naturschauspiel unvergesslicher Art. Unvergesslich sind übrigens auch die Moskitos! Egal wie gut man sich mit „Anti-Bug“ einsprüht, die Viecher finden immer eine unbenetzte Stelle! Gerne auch durchs T-Shirt hindurch!
Den Abschluss bildete eine kleine Nachtwanderung durch einen Park, bei dem sich nochmals ein paar Prachtexemplare von Alligatoren blicken ließen, sowie süße, kleine Babyalligatoren, denen man sich allerdings nicht unbedacht nähern sollte, da Mama mit einem ausgeprägten Beschützerinstinkt im nächsten Gebüsch lauert!
Wieder in Key Largo angekommen fielen wir todmüde ins Bett. Danke Garl für diesen wunderschönen Tag!

Babyalligator1Im Urlaub ticken die Uhren ja bekanntlich viel schneller und schon war auch wieder das Ende einer wundervollen Woche in Sicht. Auf dem Rückweg nach Miami besuchten wir noch eine Alligatoren Farm, denn ich wollte unbedingt mal einen Babyalligator in meinen Händen halten. Leider hat das Werbeprospekt nicht das gehalten was es versprochen hat. Erstens waren die Babyalligatoren viel kleiner als die, die im Prospekt mit einem Kind! abgelichtet waren, nein, der Schnabel war auch noch zugebappt. Nicht nett! Aber zumindest weiß ich jetzt wie sich so ein kleines Raubtier anfühlt!

Den letzten Tag verbrachten wir dann noch in Miami. Eine Bootstour ermöglichte uns einen Miami1schönen Blick auf die Wolkenkratzer, bevor es dann eine gefühlte Stunde lang Ansichten der Villen von irgendwelchen Promis, Schönen, Reichen und Möchtegern-VIPs gab. Ich mein, wer baut sich eine Villa mit Pool im Vorgarten, wo man sich dann nicht mal sonnen kann ohne täglich von tausenden  Touristenbootinsassen bestaunt zu werden??? Ne, Bruno und ich waren uns schnell einig, dass wenn wir jemals in unserem Leben „reich“ sein sollten, dann würde die Villa bestimmt nicht auf einer der vielen Miami vorgelagerten Inseln gebaut und schon gar nicht so, dass man auch ganz sicher keine Privatsphäre mehr hat. Aber wahrscheinlich brauchen die Leute das und ich versteh es mit meinem kleinbürgerlichen Denken nur nicht.

Und so endete eine sehr schöne, erholsame und auch lehrreiche Woche! Ja Florida, wir kommen wieder! Vermutlich spätestens dann, wenn uns bei -30°C hier der Hintern wegfriert!

PS: Photos folgen…muss noch ein bisschen sortieren!

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