Copyright 2024 - Bruno & Verena

Therme Erding - ein Leben zwischen Rutschenspaß, Aufguss und Weißbier

Leider haben wir in den USA bis jetzt weder Thermalbäder noch Saunen gefunden. Ein Grund dafür könnte die, unserer thermeAnsicht nach, etwas übertriebene Prüderie sein. Eine Todsünde ist es kleine Kinder nackig rumlaufen zu lassen, eine andere, diese dabei auch noch zu fotografieren, womöglich noch mit Quietscheente in der Badewanne! Wenn man sich traut Wäsche im Garten aufzuhängen, dann baut der Nachbar unter Umständen eine Sichtschutzwand auf (so erlebt von Bekannten…). Im Fernsehen werden andere Filmversionen gezeigt, da läuft dann eine Frau nicht mehr oben ohne, sondern mit angezogenem Bikinioberteil rum (so gesehen in Final Destination) oder es wird gleich alles wegretuschiert. Für mich wird ein Film auch nicht besser, bloß weil möglichst viele Nackebutze auftauchen. Ich persönlich brauch auch keine FKK Campingplätze und einige Sonnenanbeter im englischen Garten würden angezogen einen weit angenehmeren Anblick bieten… Doch ich bin mir auch sicher, dass eventuelle Albträume eines Kindes den Ursprung bestimmt nicht im Anblick einer nackten Brust haben. Vielleicht sollte man sich einfach vorher überlegen, ob Filme wie Saw, Final Destination und Stirb Langsam wirklich ins Samstagnachmittag Programm gehören bzw. ob dies geeignete Kinderfilme sind…Aber da geht es jetzt um Erziehung und so, und davon habe ich nun wirklich (noch) keine Ahnung.
Auf jeden Fall haben wir uns zum Abschluss unseres Deutschlandurlaubs noch einen Tag in der Therme Erding gegönnt. Mit allem Drum und Dran. Ein bisschen Kind sein im Rutschenparadies, kräftig schwitzen in diesen überhitzten Holzhütten, zwischendurch ein lecker Weizen an der Poolbar und schließlich noch ein schönes Abendessen… im Bademantel... Ich kann es jedem nur empfehlen!

Warum ich euch aber davon erzähle, hat noch einen anderen Grund, als euch einfach nur neidisch zu machen. In den letzten Tagen wurde ich bzw. wurden wir mehr als einmal gefragt, ob die Amis wirklich so dick sind und ob es echt so viele Dicke hier gibt. Diese Frage muss ich entschieden verneinen. Ein Grund ist sicherlich die Tatsache, dass wir hier in Aurora/Naperville in einer doch relativ wohlhabenden Gegend wohnen. D.h. die Menschen achten auf ihre Gesundheit und Ernährung, treiben Sport und rennen nicht jeden Tag in eine der vielen Fastfood Ketten. Klar, läuft einem ab und zu mal eine Wuchtbrumme über den Weg. Doch ehrlich gesagt, haben wir in den paar Stunden in der Therme mehr füllige Männer und Frauen gesehen, als uns lieb war… und ich rede jetzt nicht von ein paar läppischen kg zu viel auf den Rippen…

Zum Abschluss noch ein kleiner Aufruf:
Liebe Finnen! (Oder wer auch immer die Sauna erfunden hat…) Bitte, bitte wandert doch jetzt sofort ein klein bisschen in die USA aus, baut ein paar hübsche Saunalandschaften, besonders hier in der Nähe von Aurora und zeigt den lieben Amis, dass es wunderbar ist, sich ab und zu mal einen abzuschwitzen. Und vor allem, dass es nicht gefährlich ist, in eben diesen säuberlich abgetrennten Bereichen auch mal nackig rumzulaufen!

Rutscht alle gut ins neue Jahr! Mal kucken wie die das hier so feiern…

Back in Germany

Nach 8 Monaten haben wir nun (endlich) wieder deutschen Boden unter den Füßen. Glücklicherweise hat mit dem Hinflug alles geklappt, keine Annullierung, keine Umbuchung, keine Flughafenübernachtung. Bleibt nur zu hoffen, dass das beim Rückflug genauso wird. Denn es scheint, dass Schnee im Dezember wohl nicht (mehr) normal ist. Dass dieses weiße Geflumsel aber auch immer so überraschend kommt! Tz..tz..tz...genau wie Weihnachten. Plötzlich da...

Natürlich kommen jetzt viiieeeele Fragen. Wie ist es denn so in den USA? Was ist anders? Was ist besser? Was ist schlechter? Geschmäcker sind selbstverständlich verschieden und für ein „Fazit“ ist es glaub ich auch noch ein bisschen zu früh. Hier mal ein paar Dinge, die die letzten Tage immer wieder auf den Tisch kamen.

autobahnschildAutobahn: übrigens auch in den USA ein gängiger Begriff. Ja, es hat tierisch Spaß gemacht, meinen Traktor mal wieder auf Maximalgeschwindigkeit zu bringen. Nervig ist allerdings das ständige Abbremsen und Beschleunigen, sei es wegen Schnarchzapfen oder eben Geschwindigkeitsbegrenzungen. Das wiederum ist in den USA sehr angenehm, Tempomat rein und fahren. Fertig. Absolut stressfrei. Alle (auch die LKWs) fahren (ungefähr) gleich schnell. Es könnte halt manchmal ein bisschen schneller sein...

Häuser: ein absolutes Lästerthema. Die Teile da drüben dürfen sich eigentlich gar nicht Häuser schimpfen. Spanplatten mit Plastikverkleidung. Keine oder kaum Isolierung, die Fenster (morgens innen mit Eis beschichtet) eine einzige Katastrophe, zu den Steckdosen kommt ein Sturm kalter Luft herein. Nur zum Weinen. Badarmaturen und Elektroinstallation wie bei uns vor 50 Jahren. Ich sag jetzt nix mehr, nur noch: Kein Wunder, dass da bei einem Sturm nicht viel übrig bleibt..

Service: der Begriff „Servicewüste Deutschland“ kommt nicht von ungefähr. Egal in welchen Laden man (in den USA) geht, bei der Frage „wo finde ich denn...?“ kommt einem nicht etwa ein schnappiges „dafür bin ich nicht zuständig, fragen sie doch meinen Kollegen...“ entgegen. Nein, man bekommt die genaue Regalnummer und Lage. Meistens wird man sogar persönlich hingeführt. Egal wie groß der Baumarkt oder Elektroladen ist. Die wissen ganz genau, wo man/frau was finden kann!

Öffnungszeiten: hmm....nicht mal vor Weihnachten kann man hier am Sonntag einkaufen gehen!!!

pizza_capricciosaPizzeria: endlich wieder ITALIENISCHE Pizza! Und keine ameritaliano! Liebe Italiener: wandert doch bitte vermehrt in die USA aus und zeigt diesem Volk (die echt gute Burger machen können) wie italienisches Essen wirklich ist! Bitte, bitte!

Salz: safety first! Das wird in den USA sicher nicht knapp. Ich befürworte ganz bestimmt nicht diese gnadenlosen Mengen, die dort auf die Straßen geworfen werden. Peinlich ist es allerdings was bei uns gerade abgeht. Dezember und das Salz wird knapp??? Eingeschränkte Winterdienste??? Flughafensperrungen??? Irgendwie seltsam, dass die skandinavischen Länder das alles recht gut gebacken bekommen, ohne tausende Fluggäste völlig zu entnerven.

Dies waren nur ein paar unserer ersten Beobachtungen. Alles in allem hält es sich ziemlich die Waage. Es gibt viele Dinge, die sich in Deutschland als super kompliziert und nervtötend herausstellen, die in den USA wiederum total easy sind und umgekehrt. Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Sitten. So ist das eben. Aber es macht Spaß mal etwas Neues kennen zu lernen. Dabei lernt man nicht nur sich selbst viel besser kennen, sondern auch manche Qualitäten von Deutschland und den Deutschen wieder neu schätzen!

Vegas - Baby!

Kaum setzt man einen Fuß aus dem Flugzeug, empfangen einen schon die ersten Spielautomaten. Diese ließen wir zuerst links liegen, nur den letzten Tag, was meiner Meinung nach auch völlig ausreicht, hatten wir uns für Vegas aufgehoben. Einen ganzen Tag in der Stadt des Glücksspiels. Ob das wohl gut geht?

NY1Wir starteten morgens mit einer Tour durch die Hotels und entsprechenden Casinos. Genächtigt haben wir im „New York New York“ Hotel. Von außen sieht man bekannte Wolkenkratzer wie z.B. das Empire State Building, die Freiheitsstatue und eine Achterbahn drumherum. Innen sind die Straßen von New York mit Restaurants und Cafés nachgebildet. Etwas unterhalb liegt das Luxor, ein Hotel in Pyramidenform mit einer großen Sphinx davor oder auch das vor allem nachts recht niedliche Excalibur, gebaut im Ritterburgstil, also genau mein Fall! Man kann kurz mal nach Paris und Venice1auf den Eiffelturm oder über den Markusplatz schlendern und von der Rialtobrücke aus den Gondolieris zukucken, wie sie ein paar Touristen „durch“ Venedig schippern. Im Cesars Palace kann man das Kolosseum bestaunen oder ein paar Münzen in den Trevi Brunnen werfen. Vor dem Bellagio schießt ein Brunnen alle Stunde Wasserfontänen mal locker 50m hoch in die Luft. Mit passender Musik versteht sich. Am Mirage bricht regelmäßig ein Vulkan aus und auch sonst hat jedes Hotel sein eigenes Motto und seine eigenen Besonderheiten, nur die Casinos sehen in jedem Hotel irgendwie gleich aus. Wink

Bruno1Womit wir beim ersten Stichwort wären. Spielen! Nachdem die ersten Dollarscheine ohne nennenswerten Erfolg in einarmigen Banditen verschwunden sind, wurde es Zeit, einen Roulette Tisch mit „echten“ Gewinnchancen zu suchen. Es war allerdings gar nicht so einfach, einen Tisch zu finden, an dem man mit UNTER 10$ Einsatz spielen konnte (üblich sind so zwischen 25 und 100$). Dann bekam Bruno von mir 20$ zugeteilt. War ich nicht großzügig?! Let's get ready to gamble! Der Einsatz wurde durch einen „ ich habe null Ahnung was ich da mache, aber ich setz mal auf die 00“ Glückstreffer kurzfristig verfünffacht. LaughingAch, schön! So macht das Spielen gleich viel mehr Spaß. Mit ein paar kleinen Ups and Downs landete Bruno schließlich bei 70$ Gewinn. Hey, nett schlecht. Weiter ging es mit unserer Sightseeing Tour entlang dem Las Vegas Strip. Für die USA sonst absolut unüblich und auch nicht erlaubt, kommen einem Horden von Touristen mit Bierflaschen und sonstigen, sicher nicht Nichtalkoholischen Getränken in der Hand entgegen. Am hellichten Tag. Dazu kriegt man an jeder Ecke Zettelchen mit 0180-RUFMICHAN Nummern zugesteckt, falls Mann mal das Bedürfnis nach…ihr wisst schon was…hat.

Nachmittags dann wurden unsere Füße etwas müde, was läge da näher, als nochmal eine Runde Roulette zu spielen?! Aus 60$ Einsatz wurden schnell nur noch 20, dann ging alles auf Rot, mein Puls stieg, rot gewann, ein paar Einsätze hier und da, mein Puls wollte sich nicht wirklich beruhigen und aus erreichten 160 Höchststand wurden dann schließlich 70. Das hieß insgesamt hat mein Roulettekönig 80$ erspielt! SmileDie haben wir abends in ein ausgezeichnetes italienisches Essen umgesetzt. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: es ist normalerweise eine einzige Katastrophe, was die hier alles als „italiano“ bezeichnen. Das hat mit italienischem Essen ungefähr so viel zu tun wie Madrid in Italien liegt, auch wenn das manche Fußballer gerne hätten...

Dann wurde es Zeit für das Abendprogramm. Mir fällt keine Stadt ein, in der sooo viele unterschiedliche Shows, Musicals und ähnliches angeboten werden. Für jeden Geschmack etwas. Von Mentalist  bis Copperfield, von Peepshows bis Elvis lebt doch. Auch der Cirque de Soleil ist mit unterschiedlichen Shows vertreten. Von eben diesem berühmten „Zirkus“ haben wir uns „O“ angesehen. Ein Mix aus Akrobatik und Clowns kombiniert mit Musik unterschiedlicher Art und viiieeeel Wasser. Sehr zu empfehlen!

Am nächsten Morgen war es kaum zu glauben, dass die Woche schon wieder vorbei war. Noch am Flughafen nach dem Check-in begleitete uns das fröhlich bunte Klimbim der Spielautomaten. Ich kuckte einer Weile lang einer Oma zu, die in geschätzten 10min mal zwei hundert Dollarscheine in einen dieser Automaten steckte. Dann wurde unser Flug aufgerufen und ich konnte nicht mehr überprüfen, ob sie den Jackpot noch geknackt hat....das war’s....bye bye Vegas!

f t g m